Näher ans Loslassen: Für einen glücklicheren Tag
Die meisten unserer Probleme resultieren aus der Fixierung an Dinge, die wir fälschlicherweise als dauerhaft ansehen. — Dalai Lama
Letzte Woche haben wir uns damit beschäftigt, wie Dankbarkeit uns helfen kann, das Jetzt zu schätzen, anstatt viel Zeit damit zu verbringen, an die Vergangenheit zu denken oder von der Zukunft zu träumen.
Eine weitere Möglichkeit besser im Jetzt zu leben, besteht darin, unsere Fixierungen loszulassen. Das bedeutet, dass wir unsere Erwartungen an Ereignisse aufgeben.
Damit tun wir uns oft schwer, denn wir haben natürlich bestimmte Vorstellungen davon, wie die Dinge laufen sollten oder wie sich jemand verhalten müsste.
Doch das Leben und die Menschen darin unterliegen nicht unserer Kontrolle.
Wenn Du von jemandem eine Entschuldigung erwartest — weil das nunmal so sein sollte — mag es sein, dass Du ewig wartest. Denn die Person kann leicht eine völlig andere Auffassung davon haben, was eigentlich passiert ist.
Wenn Du auf dem Weg zu einem Termin bist und der Verkehr heute einfach nicht fließt, wirst Du wahrscheinlich zu spät kommen. Das wird sich nicht ändern, auch wenn Du den Fahrer vor Dir verfluchst, der scheinbar besonders langsam fährt.
Die Erwartungen, die wir an Dinge knüpfen und die darunter liegenden Wünsche sind im Buddhismus ein großes Thema. Verlangen und Fixierungen werden als der Ursprung unseres Unglücks angesehen.
Wenn man darüber nachdenkt, macht das auch Sinn. Denn Verlangen ist ein Gefühl, das auf einem Mangel an etwas beruht. Etwas fehlt. Und, ohne dieses Etwas kann man nicht glücklich sein.
Der Weg zum Glück besteht darin, unseren Wünschen weniger Macht zu geben und uns nicht zu sehr an unsere Erwartungen zu binden.
Es geht nicht darum, keine Ziele zu haben oder nicht seinen Träumen zu folgen. Sondern darum, nicht an Erwartungen festzuhalten, oder das Wann und Wie man etwas Bestimmtes erreicht. Es bedeutet, loslassen zu können, wenn sich etwas anders entwickelt, als Du es Dir vorgestellt hast.
Schauen wir uns ein Beispiel an, um das Ganze greifbarer zu machen.
Stell’ Dir vor, es ist Dein Wunsch, finanziell unabhängig zu werden.
Mach Dir den Wunsch einmal richtig bewusst: Überlege, was Du damit verbindest. Zum Beispiel: viel freie Zeit zu haben, ohne Sorgen zu leben, Geld für außergewöhnliche Erlebnisse ausgeben zu können, Zugang zu schönen Orten zu haben, tolles Essen zu genießen — Dein Leben wird einfach großartig sein.
Danach stell’ Dir genau das Gegenteil vor: Wie es ist, finanziell komplett abhängig zu sein: gekettet an einen Job, den Du hasst, oder an einen Partner, den Du nicht magst, eine Last für Deine Familie. Du kommst gerade so über die Runden oder stehst kurz davor, Dein Heim zu verlieren. Ein Leben auf der Straße… gehe ruhig ins Extreme, selbst wenn es übertrieben scheint. Diese Übung kann helfen, Dir Deine zugrundeliegenden Ängste und Überzeugungen bewusst zu machen. Wenn wir diese besser verstehen, haben sie weniger Macht über uns.
Nun gehen wir wieder zurück zu dem Wunsch der finanziellen Unabhängigkeit. Es ist Zeit Deinen Wunsch tatsächlich für Dich festzulegen. Vielleicht willst Du aufschreiben, was Du genau willst. Sei konkret.
Nun stelle Dir innerlich vor, Du hälst Deinen Wunsch ganz leicht auf der Handfläche. Lass den Wunsch gedanklich davon fliegen. Vertraue der Idee, dass das, was zu Dir zurückkommt, das Richtige ist.
Es ist wie Eckhart Tolle sagt: “Das Leben wird Dir die Erfahrung geben, die für die Entwicklung Deines Bewusstseins am hilfreichsten ist. Woher Du weißt, dass dies die Erfahrung ist, die Du brauchst? Weil es die Erfahrung ist, die Du in diesem Moment machst.”
Denke an Deine Wünsche und Fixierungen und lasse sie Schritt für Schritt los.
Wenn Du loslassen kannst, kannst Du Dich im Jetzt entspannen. Denn Dein Vertrauen in den Prozess ist stärker geworden.
Es wird Dir helfen, zu verstehen und zu schätzen, dass das was Du Dir wünschst, vielleicht in anderer Form zu Dir kommt, als erwartet.
Lass los und sei offen für dass, was das Leben Dir zu bieten hat, und erlebe einen glücklicheren Tag.
Schreib mir gern an carolin @ freedomxx.com
